Academia-Life-Balance? Doppelkarrierepaare in der Wissenschaft Wie können Doppelkarrierepaare im Hochschul- und Wissenschaftssystem unterstützt werden und welche Problemfelder ergeben sich in diesem Feld gleichstellungsorientierter Arbeit an Hochschulen? Die AutorInnen nehmen theoretische, praktische wie auch politische Aspekte auf und tragen so bei zur Entwicklung und Förderung von Dual Career Couples-Programmen an Hochschulen.
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Im Sammelband finden sich vielfältige, erprobte und auch evaluierte Beispiele für eine geschlechtersensible Bewegungsarbeit mit Mädchen. Damit richtet sich der Bnd sowohl an Leser(innen) aus der Sport- und Bewegungstheorie als auch an Lser(innen) der sport- und bewegungsbezogenen Praxis.
Die Verfasserin zeigt, dass Doing Gender im Schulsport primär dadurch begünstigt wird, dass im sozialen System Sport die Kategorien Sex und Gender auf solch dichte Weise miteinander verschmelzen, dass sie auf allen Ebenen des (Schul-) Sports gemeinsam zu wirken scheinen. Das gesellschaftlich wirksame Sportsystem transportiert eindeutige Zuschreibungen und Darstellungen darüber, was im Sport als männlich und was im Sport als weiblich gilt. Die Überschreitung solch eindeutiger Zuschreibungen und Darstellungen fällt aufgrund der hohen Bedeutsamkeit der Körperlichkeit im Sport bzw. im Schulsport eher schwer. Weil leistungssportliche Ansprüche im Schulsport eine marginale Rolle spielen, besteht die Chance, gerade im Schulsport die vermeintlichen Eindeutigkeiten der Beziehung von Gender und Sport als solche stehen zu lassen - und mithin zu überwinden. Eine an der Überwindung von Doing Gender orientierte Unterrichtspraxis im Schulsport setzt voraus, dass den Sportlehrkräften ein solcher Auftrag gegeben wird. Allerdings erscheint es selbst den bildungspolitisch für den Schulsport Verantwortlichen nur schwer möglich, einen sportpädagogisch vertretbaren Lehrplan zu formulieren, der gleichsam den Erkenntnissen und den daraus abgeleiteten Anliegen der sportpädagogischen Geschlechterforschung genügt. (ICG2)
Die Implementierung von Gender Mainstreaming (im Folgenden: GM) an Schulen und im Schul-sport ist eine komplexe Aufgabe. Das Ziel von GM ist die geschlechtsbezogene soziale Chancen-gleichheit und macht nur Sinn, wenn empirisch zu zeigen ist, dass eben jene nicht gegeben ist. Daher waren die Grundlagen für GM an Schulen anhand einer Genderanalyse zu erkunden. Das theoretische Konzept folgt der These, dass GM in die Organisations-, Personal- und Unter-richtsentwicklung der Schulen einzubetten ist. Ausgehend von der sozialkonstruktivistischen Per-spektive des (Un-)Doing Genders (sensu Hirschauer 1994, 2001) werden Schulen als partiell ge-genderte Organisationen betrachtet. Die Instrumente der Personalentwicklung an Schulen sind Personalgewinnung, -beurteilung und -führung. In Interaktionen und durch die Kriterienwahl er-geben sich in der Personalentwicklung geschlechtsbezogene soziale Ungleichheiten. Der Schul-sport hat bzgl. der überfachlichen pädagogischen Ziele und für geschlechtsbezogene Erziehung eine Sonderstellung im Fächerkanon. Der Körper bildet sowohl den Bezugspunkt für sportliche Fähigkeiten und Fertigkeiten, als auch für soziale Konstruktionen von Weiblichkeit und Männ-lichkeit. Da Unterrichtsentwicklung eng mit der Qualitätsentwicklung verbunden ist, wird ein Modell zur geschlechtsbezogenen Schulsportqualität vorgelegt. Die Genderanalyse besteht aus zwei aufeinander aufbauenden Phasen: Erst wurden zwölf Ex-pert(inn)en zu Gender (und GM) im Bildungswesen und im Schulsport interviewt und inhaltsana-lytisch sowie nach den Regeln der Grounded Theory ausgewertet. Dann wurden auf der Basis des theoretischen Konzepts und der empirischen Befunde zwei Fragebögen für eine repräsentative Erhebung an baden-württembergischen Haupt- (N=400), Realschulen (N=414) und Gymnasien (N=375) entwickelt. Schriftlich befragt wurden die Schulleiter(innen) und die Sportlehrkräfte, die in der Fachbereichsleitung Sport tätig sind (gesamter Rücklauf 25,3%). Gezeigt werden konnte z.B., dass Gendering-Prozesse unter Lehrkräften durch Bündelungen bei der Zuschreibung von Aufgaben und Verhaltensweisen begünstigt werden. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass die Sportlehrkräfte zu wenig genderkompetent sind, um geschlechtssensibel zu unterrichten. Schließlich wird eine Neun-Schritte-Methode für die Implementierung von GM an Schulen be-gründet, für deren Umsetzung die Befunde der Genderanalyse Anregungen geben. Zudem werden Hinweise für ein "Konzept der Vielfalt" im Schulsport gegeben, die der Implementierung von GM im Schulsport dienen. ; "Gender Mainstreaming is the systematic integration of equal opportunity for women and men into all systems and structures, political forms, policies, processes and projects, into all cultures and their organisations, and into behaviours and points of view" (Rees, 2002, pg. 92). The implementation of Gender Mainstreaming (GM) into schools and physical education is therefore complex. The aim of Gender Mainstreaming is gender-related social equality and this only makes sense if there is empirical proof of a state of inequality. Hence, this study utilised gender analysis to explore the foundations of Gender Mainstreaming in schools. The theoretical concept of the study is based on the notion that Gender Mainstreaming must be embedded in the organisational, human resource and course development. Based on the social-constructivist perspective of Hirschauer's (1994; 2001) (Un-)Doing Gender, schools are considered to be partially gendered. The main tools of human resource management in schools are recruitment, performance management and leadership. Gender-related social inequalities arise in these contexts through interactions and through the choice of certain criteria. Compared to other school subjects, sport has a particular position in relation to gender-related and inter-disciplinary educational aims. The human body constitutes a reference point both for sport skills and capacities as well as social constructions of femininity and masculinity. The study poses a model of gender-related school sport quality which considers course development and quality. The gender analysis has been designed in two, sequential phases: In the first phase, twelve experts were interviewed on gender and Gender Mainstreaming in the broader educational context and the specific context of physical education. The interviews were evaluated on content and using the rules of Grounded Theory. Two questionnaires were developed based on the study's theoretical concept and the results of the evaluation. The questionnaires were used for a representative survey of N=400 Hauptschulen (O-level), N=414 Realschulen (O-level) and N=375 Gymnasien (A-level) in the German state of Baden-Württemberg. The principal and one school teacher at each school were requested to complete and return the questionnaire (return rate = 25.3%). The analysis of the questionnaires shows that gendering processes exist at schools. Further, sport teachers are not competent at teaching in a way which is sensitive to gender. Finally, supported by the results of the gender analysis carried out in this study, a nine-step-method for the implementation of Gender Mainstreaming in schools was established. Furthermore, the study indicates that a "diversity concept" in physical education may be useful in serving the implementation of Gender Mainstreaming in physical education.
Der Fußball bietet neben Chancen zur sozialen Integration auch enormes Potential zur sprachlichen, sport- und interkulturellen Bildung. Der vorliegende Band präsentiert im ersten Teil fünf sozialkulturell motivierte Fußballprojekte aus Deutschland und der Schweiz. Diese Projekte werden im zweiten Teil miteinander in einen Zusammenhang gebracht und deren Potentiale eingehend analysiert. Der Band gibt Anregungen für Konzepte sowie vielfältige Orientierungs- und Anknüpfungspunkte für neue sozialkulturell motivierte Fußballprojekte, die sich den Bildungspotentialen dieser Sportart widmen möchten. Der Inhalt • Das Potential sozialkulturell motivierter Fußballprojekte • Fünf sozialkulturell motivierte Fußballprojekte in den Settings Schule, Kooperation Schule/Verein und Soziale Arbeit • Projektmanagement, Projektevaluation und didaktische Analyse von sozialkulturell motivierten Fußballprojekten Die Zielgruppen • Fachcommunity Sport- und Bildungswissenschaften • Sportlehrer und -lehrerinnen an (Ganztags-)Schulen mit erhöhtem Integrationsbedarf • Fachkräfte der Sozialen Arbeit sowie der Kinder- und Jugendhilfe • Vereinstrainer und -trainerinnen sowie Funktionäre und Funktionärinnen Die Herausgeber Dr. Elke Gramespacher ist Professorin für Bewegungsförderung und Sportdidaktik am Institut Kindergarten-/Unterstufe an der Pädagogischen Hochschule FHNW, Windisch, Schweiz. Dr. Rolf Schwarz ist Professor am Institut für Bewegungserziehung und Sport der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe
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Das im Folgenden abgedruckte Gespräch fand 2018 im Rahmen der 25. Jahrestagung der Kommission Geschlechterforschung der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) an der Universität Wuppertal statt. Bettina Rulofs ist stellvertretende Leiterin des Instituts für Soziologie und Geschlechterforschung an der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS). Sie forscht zu Fragen sozialer Ungleichheit, Geschlecht und Diversität und arbeitet seit vielen Jahren zum Thema sexualisierte Gewalt und deren Aufarbeitung im Sport. Sandra Günter ist Professorin für Sportsoziologie und die Kulturgeschichte von Körper, Bewegung und Sport am Institut für Sportwissenschaft der Leibniz-Universität Hannover (LUH). Aus historischer, soziologischer sowie postkolonialer Perspektive forscht sie u. a. zu Geschlechter- und Körperkonstruktionen im Feld des Sports. Gemeinsam mit Gabriele Sobiech veröffentlichte sie 2017 den Sammelband "Sport & Gender - (Inter-)nationale sportsoziologische Geschlechterforschung" (VS Verlag). Karolin Heckemeyer und Elke Gramespacher führten das Interview als Herausgeberinnen des vorliegenden Bandes der Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien.
Soziale Geschlechterverhältnisse und Geschlechterkonstruktionen spielen im Kontext von Erziehung und Bildung eine bedeutsame Rolle. Allerdings messen ihnen weder der erziehungswissenschaftliche Diskurs, noch bildungspolitische Debatten und Maßnahmen oder die (sozial-)pädagogische Praxis diesen Einfluss bei. Um ihren Stellenwert in diesem Kontext aufzuzeigen, folgen zum vorliegenden Themenheft "Bildung - Erziehung - Geschlecht" einleitende Anmerkungen zur Relevanz einer geschlechterbezogenen Betrachtung von Bildung und Erziehung. Dabei werden zwei Perspektiven aufgegriffen: Erstens wird die mangelnde Berücksichtigung von Geschlecht im bildungstheoretischen und erziehungswissenschaftlichen Diskurs thematisiert; zweitens werden mit dem Fokus auf die Geschlechterforschung Entwicklungslinien und aktuelle Debatten in der Beschäftigung mit Fragen der Bildung und Erziehung nachgezeichnet. Diese Anmerkungen beziehen sich vor allem auf den deutschsprachigen Raum und Wissenschaftskontext.
"Der Beitrag stellt den Stellenwert der Dual-Career-Strategien an deutschen Hochschulen vor und ordnet sie in eine gender- und diversity-gerechte Personalentwicklung ein. Dual-Career-Strategien tragen dazu bei, den Anteil von Frauen in der Wissenschaft zu erhöhen. Ein diversity-orientiertes Argument besteht darin, dass die Unterstützung der Dual Career Couples dazu beiträgt, die Humanressourcen in ihrer Vielfalt zu erschließen, was innovative Forschung fördert und im (inter-)nationalen Wettbewerb der Hochschulen von Vorteil ist. Abschließend gibt der Beitrag Hinweise darauf, wie Dual-Career-Strategien in der Praxis gender- und diversity-gerechter Personalpolitik an Hochschulen umgesetzt werden können." (Autorenreferat)
"Der Beitrag stellt den Stellenwert der Dual-Career-Strategien an deutschen Hochschulen vor und ordnet sie in eine gender- und diversity-gerechte Personalentwicklung ein. Dual-Career-Strategien tragen dazu bei, den Anteil von Frauen in der Wissenschaft zu erhöhen. Ein diversity-orientiertes Argument besteht darin, dass die Unterstützung der Dual Career Couples dazu beiträgt, die Humanressourcen in ihrer Vielfalt zu erschließen, was innovative Forschung fördert und im (inter-)nationalen Wettbewerb der Hochschulen von Vorteil ist. Abschließend gibt der Beitrag Hinweise darauf, wie Dual-Career-Strategien in der Praxis gender- und diversity-gerechter Personalpolitik an Hochschulen umgesetzt werden können." (Autorenreferat)